Wirtschaftsforum Süd
 
 

Investition im Osten zahlt sich aus

Wirtschaftsforum Süd informiert sich in Eisenach / Niederlassung der Calwer Spedition Bauer zählt 25 Mitarbeiter / Vier Logistikhallen gebaut

Calw / Eisenach / Freudenstadt / Böblingen / Pforzheim (k-w). Auch wenn für manchen Investor der Weg gen Osten eher in einer Sackgasse mündete: Für das Calwer Speditionsunternehmen Bauer hat sich das Engagement in den neuen Bundesländern auf jeden Fall gelohnt. Davon konnten sich jetzt Mitglieder des Wirtschaftsforums Süd überzeugen, dessen Mitglied Firmeninhaber Eckart Bauer ist.

Die Unternehmer aus den Landkreisen Calw, Freudenstadt, Böblingen sowie Pforzheim und dem Enzkreis besuchten nämlich die Thüringer Niederlassung des Familienbetriebes, die in Eisenach seit 1991 angesiedelt ist. Was im Wohnzimmer von Niederlassungsleiter Ulf Creutzburg nach der Wende begann, ist auf die stattliche Grundstücksfläche von inzwischen 20.000 Quadratmeter angewachsen. Diese verteilen sich auf Gewerbegebiete in den beiden Ortschaften Stockhausen und Großenlupnitz. Teilweise werden Waren von den Standorten aus sogar direkt bis an die Produktionsbänder der Auftraggeber gebracht. Dabei muss der Ablauf oft auch kurzfristig umdisponiert werden. Ulf Creutzburg: „Bei einem Spediteur ist jeder Tag halt anders!“
Schon 1994 baute das Calwer Familienunternehmen die erste von vier Hallen mit Bürotrakt. Auf insgesamt 6000 Quadratmeter überdachter Lagerfläche kommissioniert, lagert und transportiert eine 25-köpfige Belegschaft von Thüringen aus Waren verschiedenster Art und für unterschiedliche Branchen. Per GPS-System können die Touren der einzelnen Fahrzeuge zeitgleich mitverfolgt werden, so dass dem Kunden jederzeit vom Schreibtisch aus mitgeteilt werden kann, wann seine Ware – je nach Verkehrsaufkommen versteht sich – an ihrem Bestimmungsort sein wird. „Bei Verspätungen können wir so mit Hilfe der modernen Technik gleich reagieren und das dem Auftraggeber mitteilen“, erläuterte Eckart Bauer, wie wichtig das für ein gut aufgestelltes Speditionsunternehmen heute ist.
Manche Güter werden direkt umgeschlagen, andere auf Zeit eingelagert. Auch regelmäßige Transporte nach Baden-Württemberg sind dabei, zum Beispiel für einen Spielgeräte-Hersteller aus Thüringen. Zum festen Kundenstamm des Calwer Unternehmens gehören in erster Linie die Automobil-, Textil- und Elektroindustrie sowie der Maschinenbau und Getränke-Hersteller. Dafür sind 75 firmeneigene Lastzüge im Einsatz und deutschlandweit 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ein Schwesterbetrieb befindet sich in tschechischen Jablonne nad Orlici.
Eckart Bauer erinnerte an die Aufbruchstimmung nach der Wende vor 25 Jahren. Sein Interesse galt damals zunächst der Kapazitätserweiterung seines Fuhrparks, die in Deutschland in den 90-er Jahren mit der strikten Handhabe einer LKW-Konzessionsvergabe noch limitiert war. Mit dem Fall der Mauer taten sich für ihn plötzlich neue Möglichkeiten auf. Schnell wuchs auch der Wunsch vieler Unternehmen im Osten nach Logistikern und Lagerflächen in ihrer Nähe.
Der einst „königlich württembergische Güterbeförderer“ befindet sich seit fast 175 Jahren in Familienhand. Mit Juniorchef Axel Bauer ist bereits die sechste Unternehmergeneration in Verantwortung. Durch das steigende Güteraufkommen wurde der Betrieb auch im Westen kontinuierlich durch Erweiterungen der Lagerflächen vergrößert, um Raum für neue Aufgaben zu schaffen.
Rund um den Besuch ihrer Freunde vom Wirtschaftsforum Süd hatten Elli und Eckart Bauer neben Wanderungen auch eine Stadtführung durch das historische Eisenach und einen Marsch auf die beeindruckende Wartburg organisiert. Hier hatte sich Reformator Martin Luther unter dem Decknamen Junker Jörg vor Kaiser und Papst verstecken können.

Wirtschaftsforum

In Eisenach besuchten die Mitglieder des Wirtschaftsforums Süd die Niederlassung des Calwer Speditionsunternehmens Bauer. Bildmitte: Firmeninhaber Eckart Bauer und Niederlassungsleiter Ulf Creutzburg.

 

 

Hilfe zur Selbsthilfe
Die Hilfe zur Selbsthilfe ist das zentrale Hauptanliegen des Wirtschaftsforums Süd, dessen Mitglieder aus den Landkreisen Freudenstadt, Calw, Pforzheim, Böblingen und dem Enzkreis stammen. Der Unternehmerverein wurde vor über 30 Jahren im Nordschwarzwald gegründet, um Persönlichkeiten aus der Wirtschaft zusammenzuführen. Das Wirtschaftsforum Süd fördert den Gedankenaustausch zwischen den Generationen. Seine Vortragsabende und Seminare geben vielen Geschäftsinhabern und Führungskräften aus der Wirtschaft Impulse für das eigene Unternehmen. Städtereisen und Besuche in Mitgliedsbetrieben sind optimale Foren für lebendigen Austausch und Dialog.

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