Schon 1994 baute das Calwer Familienunternehmen die erste von vier Hallen mit Bürotrakt. Auf insgesamt 6000 Quadratmeter überdachter Lagerfläche kommissioniert, lagert und transportiert eine 25-köpfige Belegschaft von Thüringen aus Waren verschiedenster Art und für unterschiedliche Branchen. Per GPS-System können die Touren der einzelnen Fahrzeuge zeitgleich mitverfolgt werden, so dass dem Kunden jederzeit vom Schreibtisch aus mitgeteilt werden kann, wann seine Ware – je nach Verkehrsaufkommen versteht sich – an ihrem Bestimmungsort sein wird. „Bei Verspätungen können wir so mit Hilfe der modernen Technik gleich reagieren und das dem Auftraggeber mitteilen“, erläuterte Eckart Bauer, wie wichtig das für ein gut aufgestelltes Speditionsunternehmen heute ist.
Manche Güter werden direkt umgeschlagen, andere auf Zeit eingelagert. Auch regelmäßige Transporte nach Baden-Württemberg sind dabei, zum Beispiel für einen Spielgeräte-Hersteller aus Thüringen. Zum festen Kundenstamm des Calwer Unternehmens gehören in erster Linie die Automobil-, Textil- und Elektroindustrie sowie der Maschinenbau und Getränke-Hersteller. Dafür sind 75 firmeneigene Lastzüge im Einsatz und deutschlandweit 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ein Schwesterbetrieb befindet sich in tschechischen Jablonne nad Orlici.
Eckart Bauer erinnerte an die Aufbruchstimmung nach der Wende vor 25 Jahren. Sein Interesse galt damals zunächst der Kapazitätserweiterung seines Fuhrparks, die in Deutschland in den 90-er Jahren mit der strikten Handhabe einer LKW-Konzessionsvergabe noch limitiert war. Mit dem Fall der Mauer taten sich für ihn plötzlich neue Möglichkeiten auf. Schnell wuchs auch der Wunsch vieler Unternehmen im Osten nach Logistikern und Lagerflächen in ihrer Nähe.
Der einst „königlich württembergische Güterbeförderer“ befindet sich seit fast 175 Jahren in Familienhand. Mit Juniorchef Axel Bauer ist bereits die sechste Unternehmergeneration in Verantwortung. Durch das steigende Güteraufkommen wurde der Betrieb auch im Westen kontinuierlich durch Erweiterungen der Lagerflächen vergrößert, um Raum für neue Aufgaben zu schaffen.
Rund um den Besuch ihrer Freunde vom Wirtschaftsforum Süd hatten Elli und Eckart Bauer neben Wanderungen auch eine Stadtführung durch das historische Eisenach und einen Marsch auf die beeindruckende Wartburg organisiert. Hier hatte sich Reformator Martin Luther unter dem Decknamen Junker Jörg vor Kaiser und Papst verstecken können.