Durch Mehrwert sich von Mitbewerbern abheben: Das ist seit Jahrzehnten das Erfolgsrezept der Turmuhrenbauer aus dem Nordschwarzwald. „Mit sehr viel Entwicklungsgeist ist der Turmuhrenbau über Jahrhunderte vorangetrieben worden“, blickte Christoph Perrot bis ins Jahr 1860 zurück. Heute werde das Familienunternehmen schon von der fünften Generation geführt. „Dahinter steckt ein enormer Erfahrungsschatz, der weiter vererbt wurde und uns einen hervorragenden Ruf auf der ganzen Welt eingebracht hat“, sagte der Geschäftsführer, der auch betonte: „Bei uns ist jeder Auftrag etwas Besonderes.“
Weitsichtig sei die Entscheidung gewesen, neuen Techniken Raum zu geben. Dennoch vereint der Mitarbeiterstamm des Calwer Herstellers von Turmuhren und Läuteanlagen neun Berufsbilder unter einem Dach, angesiedelt in einem schmucken Neubau im Gewerbegebiet Stammheimer Feld II. Die Berufsbilder reichen vom Schmied bis zum Elektroniker.
„Die Leute müssen nach wie vor ihre Uhren nach der Turmuhr stellen können“, nannte Andreas Perrot den hohen Anspruch, den das Traditionsunternehmen im Zeitalter der Digitaltechnik noch immer an sich selbst stellt. Perrot habe sich Nischen gesucht und immer auf seine Kompetenz vertraut: „Die geben wir nicht aus der Hand!“
Deshalb lebt der Familienbetrieb, der sogar die Grafiken seiner Zifferblätter selber entwirft, im Spannungsfeld unterschiedlichster Anforderungen. Alle mechanischen Bauteile einer Uhr bis 13 Meter Länge werden in der eigenen Werkstatt gefertigt. „Unsere Zulieferer müssen selbstverständlich ebenso unseren hohen Qualitätsanforderungen entsprechen“, sagt Christoph Perrot, „denn für die Ergebnisse müssen wir gerade stehen.“ Bei einer hohen Fertigungstiefe bekennen sich die Calwer Turmuhren-Hersteller zum Standort Deutschland. Das wiederum wirke sich durchaus nachhaltig auf die gute Auftragslage aus.