Den Besuch des Wirtschaftsforums Süd bei der Schnepf Planungsgruppe Energietechnik nutzte Martin Keppler, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Nordschwarzwald, um die neue Leiterin der IHK-Geschäftsstelle Nagold in die Unternehmerkreise einzuführen. Dorothea Meißner wird ihre Führungsaufgaben zum 15. Juli nur wenige Meter von Klaus Schnepf und seinem 50-köpfigen Team entfernt im Industriepark Wolfsberg antreten.
Weit nüchterner sieht das Christoph Weiß, der in Berlin sein Grundstudium Energie- und Prozesstechnik mit Schwerpunkt Gebäudetechnik durch seine Bachelor-Arbeit bei Schnepf abschließen wird. Für den jungen Mann aus dem Nachbarort, schmunzelte Klaus Schnepf, zählten weit mehr die Zahlen und Fakten als für ihn selbst. Christoph Weiß traue sich durchaus, den Ingenieuren seines Hauses vorzurechnen, welche Investition sich bei dem Neubau lohnen und welche nicht.
„Genau das wollen wir ja wissen“, sagte der Firmengründer seinen Gästen, „denn unsere Firmenzentrale ist ein Anschauungsobjekt der besonderen Art, aus dem wir im Interesse unserer Kunden für die Zukunft lernen.“ Insofern sei es für ihn ein Glücksgriff, dass die Schnepf Planungsgruppe den Studenten für die Zusammenarbeit gewinnen konnte. Themen des Abends waren auch der fehlende Handwerker-Nachwuchs und die Nachfolgefrage in mittelständischen Führungsetagen, die Klaus Schnepf für seine Planungsgruppe intelligent über Partnerverträge gelöst hat.
Doch bis Klaus Schnepfs Ruhestand beginnt, wird er sicher noch viele Delegationen aus dem In- und Ausland sein Lebenswerk zeigen und die Technik des unterirdischen Solar-Eisspeichers erläutern, mit dem 2.500 Quadratmeter im Winter geheizt und im Sommer gekühlt werden. Ganz neu: Demnächst soll eine Biobeleuchtung im zweiten Stock für Lichtblicke sorgen.
Mit Unternehmern wie Klaus Schnepf, machte Martin Keppler deutlich, könne der Nordschwarzwald auf Wirtschaftsrepräsentanten bauen, die auch im internationalen Wettbewerb vorangingen. Die Energieeffizienz sei für die IHK ein ausgesprochen wichtiges Thema, weshalb an der Veranstaltung auch Energieexperten der Kammer teilnahmen. „Wir werden die Energiewende nur schaffen, wenn wir noch deutlich effizienter im Ressourceneinsatz werden“, sagte der Hauptgeschäftsführer, der in dem Unternehmerabend auch eine „Signalwirkung“ sah. Schließlich dürfe man im Wirtschaftsforum Süd durchaus den Nucleus der Wirtschaftskraft im Nordschwarzwald sehen.
„Der Kontakt zur Industrie- und Handelskammer war mir schon immer sehr wichtig“, bekannte Klaus Schnepf, denn „hier wird Innovation gelebt“. Auch das neue Firmengebäude soll den Blick für Neues öffnen, betonte der Unternehmer, der allerdings in seinem 50-köpfigen Team das eigentliche Kapital der Unternehmensgruppe sieht. „Solche Typen brauchen wir im ganzen Land“, ergänzte Siegfried Katz, Sprecher des Wirtschaftsforums Süd, die Überschrift über den Unternehmertreff des Landkreises im Kompetenzzentrum vor wenigen Tagen. Vortrag und Firmenrundgang hätten alle tief beeindruckt.