Wirtschaftsforum Süd
 
 

Handwerkskunst nicht so leicht zu kopieren

Wirtschaftsforum Süd staunt über Unternehmensphilosophie von Walter Knoll / Markus Benz: Wir gestalten Werte / 60 Prozent Exportanteil

„Die Haltung und die Fähigkeit unserer Mitarbeiter zur handwerklichen Perfektion sind Kulturgüter“, sagt Markus Benz. Und darum ist dem Gesellschafter und Vorstand der Walter Knoll AG & Co. KG in Herrenberg auch nicht bange um die Zukunft des Handwerks und seines Unternehmens. "Uns kann man nicht so leicht kopieren", machte der Unternehmer den Mitgliedern des Wirtschaftsforums Süd bei ihrem Besuch im "Markenland" des Herrenberger Möbelherstellers deutlich.

 

Deshalb dürften die vielen Mittelständler in Baden-Württemberg stolz auf ihre Leistungen sein, schrieb Benz den Führungskräften aus den Landkreisen Freudenstadt, Calw, Böblingen, dem Enzkreis und Pforzheim ins Stammbuch. Groß war das Interesse an diesem Unternehmensbesuch, um mehr über den Erfolg von Walter Knoll zu erfahren. Immerhin tragen 270 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu einem Jahresumsatz von über 70 Millionen Euro bei, wobei das Objektgeschäft und der Wunsch des Verbrauchers nach hoher Komplexität eine große Rolle spielen.
Vor sieben Jahren hat sich der Hersteller hochwertiger Möbel für Wohnen und Objekt mit einer gläsernen Fassade am Multifunktionsgebäude gegenüber dem Herrenberger Bahnhof ganz geöffnet. "Nach anfänglicher Skepsis zeigen unsere Handwerker heute stolz, was in ihnen steckt", sagt Markus Benz, "made in Germany – at its best." Der Exportanteil von Walter Knoll liegt aktuell bei über 60 Prozent.  
Freilich sei der Erfolg auch noch auf andere Faktoren zurückzuführen, weil sich beispielsweise in einem Familienunternehmen über Generationen ein Bewusstsein für Leistung und Zusammenarbeit entwickelt habe und weil die Eigentümer "zu dem stehen, was sie tun." Markus Benz verglich eine gute Unternehmensstruktur mit einem Orchester. Der Chef gebe als Dirigent zwar den Ton vor, doch ohne Spitzenmusiker werde er klanglos scheitern.
So sei das auch mit der Walter Knoll AG & Co. KG, die auf eine fast 150-jährige Tradition zurückblicke und die immer innovativ vorausgeeilt sei. Ein Möbelstück von Walter Knoll könne man allein an seiner Nahttechnik erkennen. "Deshalb kämpfen wir dafür, dass diese besondere Leistung erhalten bleibt", so der Unternehmensvorstand, "und das Handwerk seine Wertigkeit behält."  
Damit dem Traditionsunternehmen der Nachwuchs erhalten bleibt, liegt die Ausbildungsquote bei Walter Knoll zwischen acht und zehn Prozent. Die Fluktuation ist zwar in seinem Betrieb sehr gering, "doch werden wir in Deutschland um eine Zuwanderung nicht herumkommen", schilderte Benz die Herausforderungen der Zukunft.  
Die Mitglieder des Wirtschaftsforums erfuhren zu ihrem Erstaunen, dass die beste Lederqualität von süddeutschen Betrieben stammt und deutsche Gerbereien führend sind. Und dass trotz hohem Qualitätsanspruch ein respektvoller Umgang mit den natürlichen Ressourcen selbstverständlich sein muss. Letztendlich aber liege der Erfolg von Walter Knoll auch in der Fähigkeit, soziale Beziehungen zu gestalten und gemeinsame kulturelle Werte zu finden.

Wirtschaftsforum

Der Nagolder Unternehmer Markus Benz (rechts) führt die Mitglieder des Wirtschaftsforums Süd durch die gläserne Produktion von Walter Knoll in Herrenberg. Der Vorstand erläutert den Führungskräften aus dem Nordschwarzwald die Philosophie des erfolgreichen Unternehmens.
Foto: k-w

 

 

Hilfe zur Selbsthilfe
Die Hilfe zur Selbsthilfe ist das zentrale Hauptanliegen des Wirtschaftsforums Süd, dessen Mitglieder aus den Landkreisen Freudenstadt, Calw, Pforzheim, Böblingen und dem Enzkreis stammen. Der Unternehmerverein wurde vor über 30 Jahren im Nordschwarzwald gegründet, um Persönlichkeiten aus der Wirtschaft zusammenzuführen. Das Wirtschaftsforum Süd fördert den Gedankenaustausch zwischen den Generationen. Seine Vortragsabende und Seminare geben vielen Geschäftsinhabern und Führungskräften aus der Wirtschaft Impulse für das eigene Unternehmen. Städtereisen und Besuche in Mitgliedsbetrieben sind optimale Foren für lebendigen Austausch und Dialog.

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