Horb / Nagold / Pforzheim (k-w). Zug um Zug baut die Aldinger Gruppe ihren Horber Standort weiter aus. Davon konnten sich die über 40 Mitglieder des Wirtschaftsforums Süd beim Rundgang durch die ehemaligen Produktionshallen der Firma Hudson überzeugen. Im Industriegebiet der Neckarstadt startete die Begegnung der Führungskräfte aus dem Nordschwarzwald mit den Geschäftsführern Dietrich und Achim Aldinger. Am Hauptsitz in Nagold mündete der Gedankenaustausch in eine lebhafte Diskussion über den Generationswechsel in mittelständischen Unternehmen.
Schon seine Eltern hätten das Familienunternehmen mit Herzblut geführt und diese Leidenschaft auf die Nachfolger übertragen. In der Familie habe man immer an einem Strang gezogen habe. Mit seinem Vater stimme er in der Erkenntnis überein, dass es neben dem „täglichen Schaffen“ auch noch andere Werte im Leben gebe.
Er lasse seinen Kindern bewusst freie Hand, so Dietrich Aldinger, um sich mehr und mehr aus dem operativen Geschäft zurückziehen zu können. Kinder müssten Fehler machen dürfen, damit sie ihre eigenen Erfahrungen sammeln könnten. „Ich glaube, dass wir die Aufgaben im Moment gemeinsam sehr gut stemmen“.
Seit Gründung vor fast 60 Jahren befindet sich die Dietrich Aldinger GmbH auf kontinuierlichem Wachstumskurs. Kunden der Unternehmensgruppe sind in wichtigen Schlüsselbranchen wie der Automobilindustrie, dem Sanitärhandwerk oder der Luftfahrt zu Hause. Die Vielfalt des Maschinenparks begeisterte die Unternehmer aus den Landkreisen Calw, Freudenstadt, Böblingen, dem Enzkreis und Pforzheim sowohl in Horb als auch in Nagold. Bei Aldinger werden im Jahr rund 1.200 Tonnen Aluminium, 1.200 Tonnen Edelstahl und 3.500 Tonnen Stahl durch Blechbearbeitung, Stanzen oder Lasertechnik zu verschiedensten Zubehörteilen für die Industrie verarbeitet, die zum Beispiel in Spülmaschinen, der Medizintechnik oder im größten Verkehrsflugzeug der Welt, dem Airbus A 380, Verwendung finden.
Größte Teile des Hudson-Werkes in Horb, das 1972 auf 6,7 Hektar gebaut und Mitte der 90-er Jahre erweitert wurde, sind bereits auf die Produktion von Aldinger Automotive zugeschnitten. Die Auslagerung dieses Geschäftszweiges war aus Platzgründen notwendig geworden. Dazu mussten unter anderem 40.000 Regale für Strickwaren abgebaut werden.
Aldinger liefert jährlich bis zu 7.000 Produkte an 250 Kunden in 26 vorwiegend europäische Länder. Bei der Unternehmensgruppe, die auf 35.000 Quadratmeter Fläche produziert, sind 230 Mitarbeiter beschäftigt. Zur Firmenphilosophie gehört laut Achim Aldinger die gezielte Investition in junge Mitarbeiter. „Unser Bodenschatz ist die Bildung“, sagte der Geschäftsführer, deshalb müsse man Jugendlichen das Rüstzeug für die Zukunft geben. Seine Auslandserfahrungen hätten ihm persönlich „ganze neue Welten eröffnet“.
Für Dietrich Aldinger war die Diskussionsrunde eine gute Gelegenheit, dem Wirtschaftsforum Süd etwas von dem zurückzugeben, wovon er seit 1976 regelmäßig profitiere: „Ich bin dankbar, in diesen Kreis aufgenommen worden zu sein. Hier habe ich die wichtigsten unternehmerischen Erfahrungen gesammelt.“
Der neuen Firma Aldinger Automotive galt das Interesse des Wirtschaftsforums Süd beim Rundgang durch die ehemaligen Hudson-Produktionshallen im Horber Industriegebiet Heiligenfeld mit Geschäftsführer Dietrich Aldinger (Dritter von links).