Wirtschaftsforum Süd
 
 

Wirtschaft braucht Frauen

Unternehmer diskutieren bei Häfele über die weibliche Komponente am Arbeitsplatz
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Freudenstadt / Nagold / Böblingen (k-w). Die Wirtschaft braucht sowohl Frauen als auch Männer in Führungspositionen. Diese Meinung vertrat Sibylle Thierer vor dem Wirtschaftsforum Süd. Die geschäftsführende Gesellschafterin der Häfele-Gruppe hatte den Unternehmerverein zur Diskussionsrunde über die Rolle der Frau am Arbeitsplatz in die Nagolder Konzernzentrale eingeladen. Von den 877 Beschäftigten in Hauptverwaltung, Vertriebszentrum und deutschen Verkaufsbüros des führenden Anbieters für Beschlagtechnik sind über 41 Prozent Frauen.

31 Auslandsgesellschaften und 19 internationale Verkaufsbüros zählt die Unternehmensgruppe. Im Vertriebszentrum auf dem Wolfsberg werden täglich bis zu 3.500 Aufträge in zwei Schichten abgewickelt und 20.000 Positionen bewegt. Das entspricht 2.500 Paketen, die bis zu 40 Lastzüge füllen. Im Hochregallager, wo 40.000 Artikel lagern, sind ausschließlich Frauen beschäftigt, die für diese Arbeiten nachweislich besser geeignet sind als ihre männlichen Kollegen, erläuterte Andreas Zimmer. Das automatische Palettenlager mit 11.000 Plätzen soll noch in diesem Jahr erweitert werden.

Häfele beliefert seit 1923 das holzverarbeitende Handwerk, die Möbelindustrie, Planer, Bauherren und den Fachhandel. Weltweit zählt die Unternehmensgruppe 3.700 Mitarbeiter. Die Philosophie des Firmengründers Adolf Häfele, nach der jeder der 100.000 Kunden beste Ware und optimalen Service erhält, habe bis heute Gültigkeit, betonte Sibylle Thierer. Im Geschäftsjahr 2007 erwirtschaftete die Gruppe einen Umsatz von 720 Millionen Euro.

Die Unternehmerin, Mutter von zwei Kindern, empfing die über 50 Führungskräfte aus den Landkreisen Freudenstadt, Calw, Böblingen, Rottweil und dem Enzkreis persönlich in der Hauptverwaltung. Der Erfolg der Häfele-Unternehmensgruppe rühre sicher auch daher, dass Frauen in der Männerdomäne eine Chance bekämen. Bei der Personalwahl achte sie jedoch in erster Linie auf die Fähigkeiten. Denn es gehe nicht darum, Frauen und Männer biologisch gleichzustellen, sondern ihre unterschiedlichen Talente einzusetzen. In der Häfele-Hauptverwaltung beweisen mittlerweile drei Frauen ihre Führungskompetenz.

Oft stoße auch sie als geschäftsführende Gesellschafterin an Grenzen, wenn eine Mitarbeiterin von Belegschaft oder Kunden nicht akzeptiert werde. Wo Frauen mit Handwerkern zu tun haben, hätten sie es besonders schwer. Da könnten sie fachlich noch so kompetent sein.

Natürlich zeichneten sich die Geschlechter durch unterschiedliche Verhaltensweisen aus. Während Männer wettbewerbsorientierter seien, könnten sich Frauen besser in die Lage anderer versetzen. Das weibliche Geschlecht tendiere dazu, sich häufiger für sein Handeln zu rechtfertigen, während sich Männer an hierarchischen Strukturen orientierten und die bessere Eigenwerbung starteten. Männer in Führungspositionen übersähen meistens, dass Frauen großen Wert auf den gleichen Informationsstand wie die Kollegen legen.

Wer sich als Frau in einer Führungsposition behaupten wolle, müsse in höchstem Maße kompetent sein. Sibylle Thierer bedauerte allerdings, dass Frauen oft nicht bereit seien, ihre Chancen wahrzunehmen. Bei der Einstellung von Produktmanagern verlasse das weibliche Geschlecht oft der Mut, sich auf offene Stellen zu bewerben.

Siegfried Katz dankte der Unternehmerin für ihre offenen Worte. Sibylle Thierer habe die Mitglieder dafür sensibilisiert, künftig verstärkt auf die Zusammensetzung ihrer Belegschaft zu achten, betonte der Vorstandssprecher des Wirtschaftsforums Süd, das nach der Sommerpause mit Landrat Hans-Werner Köblitz über das Thema “Gute Wirtschaftspolitik ist die beste Sozialpolitik“ diskutiert. Die Veranstaltung am Dienstag, 11. September, ab 19 Uhr im Landratsamt Calw wird in Kooperation mit der CDU-Mittelstandsvereinigung Calw/Freudenstadt organisiert.

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Hält den Duden der Beschlagtechnik in der Hand: Sibylle Thierer bei der Diskussion mit dem Wirtschaftsforum Süd.

Foto: k-w

 

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