Wirtschaftsforum Süd
 
 

Auf Autobahn zum Unternehmenserfolg

Wirtschaftsforum Süd diskutiert bei Veyhl in Zwerenberg über den Wiederaufschwung

Neuweiler-Zwerenberg / Freudenstadt / Böblingen (k-w). Wer sich bei der Veyhl GmbH einen Produktionsüberblick verschaffen möchte, geht am besten auf die „Autobahn“. So wird die Route, die quer durch die gesamte Produktionshalle in Zwerenberg verläuft, nicht etwa scherzhaft genannt. Die „Autobahn“ in Neuweiler ist deutlich ausgeschildert und gähnend leer. Ein Warenstau wäre für Geschäftsführer Gerhard Wahl ein Zeichen dafür, dass die Produktion nicht gut läuft.

Die Mitglieder des Wirtschaftsforums Süd mussten sich bei ihrem Rundgang zunächst an die Wortwahl in dem Zuliefererbetrieb für die internationale Büromöbelindustrie gewöhnen. Hier gibt es wenige einfache Begriffe für die wesentlichen Sachverhalte. Mitarbeiter bedienen sich zum Beispiel im „Supermarkt“, wenn sie Zubehörteile für die Produktion von Komponenten, Baugruppen oder komplexen Systemen benötigen. Für die Kunden stehen Entwicklung und Konstruktion sowie die modernen Fertigungslinien auch als verlängerte Werkbank für Lösungen in der Metallbe- und verarbeitung zur Verfügung.

Den Unternehmern aus den Kreisen Calw, Freudenstadt, Böblingen und dem Enzkreis tat sich eine neue Welt auf, als sie zurück zu den Wurzeln ihres Vereins kamen. Denn die Veyhl GmbH war bis zum Tod ihres früheren Eigentümers Wolf Veyhl, damals auch Vorstandssprecher des Wirtschaftsforums Süd, oft Gastgeber der monatlichen Treffen gewesen. Aus der späteren Insolvenz im März 2004 rettete ein Bremer Kapitalgeber im Juni 2004 den Betrieb. Das Experiment, Wirtschaftlichkeit mit Druck zu erhöhen, war schief gegangen.

Die neue Firmenstrategie führte Veyhl wieder in die schwarzen Zahlen. Zurück geholt wurde auch der einstige „Veyhl-Geist“, der früher wie heute schwäbisch-bescheiden durch Büroräume und Produktionshalle weht. 2006 schrieb die Firma bei einem Exportanteil von 60 Prozent einen Jahresumsatz von 28,5 Millionen Euro. Pro Jahr verarbeitet das Unternehmen 3000 Tonnen Blech und 1000 Kilometer Rohre. Die Produktionsfläche mit 22.000 Quadratmeter soll 2007 um eine Anlieferungshalle erweitert werden.

Der kaufmännische Leiter Michael Zudock, Entwicklungsleiter Horst Schober und Fertigungsleiter Hans-Jürgen Czapla erläuterten, wie sich das Unternehmen seine Stellung am Markt zurückerobert und mit der auftragsbezogenen Fertigung ein wichtiges Merkmal geschaffen hat. Dadurch konnten Bestände und Rüstzeiten reduziert sowie Kosten in erheblichem Umfang eingespart werden. Manche alten Zöpfe mussten abgeschnitten werden: So wurde das teure Hochregellager wieder abgebaut und verkauft.

Die strikte Umorientierung führte zu höherer Kundenzufriedenheit, Reduzierung von Schnittstellenverlusten und verbesserter Produktivität. Flexibilität sorgte für Aufbruchstimmung unter den 250 Mitarbeitern. Zumal Engagement durch Besetzen von Führungspositionen aus eigenen Reihen wieder belohnt wurde. Wo früher zeitweise „mehr Häuptlinge als Indianer“ wirkten, hat sich nun wieder eine flache Hierarchie entwickelt. Dass die guten Leute trotz Krise geblieben waren, hatte einen enormen Vorteil.

Der Kunde ist in Wahls Augen bereit, für Veyhl-Entwicklungen zu bezahlen. Deshalb ist auch der Aufbau neuer Geschäftsfelder zur festen Unternehmensgröße geworden. Erstmals seit fünf Jahren wurde wieder ein Patent angemeldet.

Siegfried Katz freute sich über die Offenheit, mit der man über den „Trainerwechsel“ informierte. Innovation und Kreativität könnten bei Veyhl deshalb greifen, weil sich das Führungsteam eine „gewisse Neugierde erhalten“ habe und Vorschläge der Mitarbeiter annehme. Schließlich seien auch Chefs keine Genies, schrieb der Vorstandssprecher Mittelständlern ins Stammbuch.

Abdruck honorarfrei – 3.628 Anschläge

Pressekontakt:

pr-agentur klein-wiele

Killbergstr. 45

72160 Horb-Grünmettstetten

Telefon: 07486-45460

Telefax: 07486-45462

Mail: wklein-wiele@wirtschaftsforum-sued.de

 
 

Wirtschafsforum Süd bei der Industrie- und Handelskammer Nordschwarzwald | Dr.-Brandenburg-Str. 6 75173 Pforzheim

Tel.: 07231-201-104 | Fax. 07231-201-41104 | Mail: office@wirtschaftsforum-sued.de